1934 wurde die Société Industrielle de Mécanique et Carosserie Automobile von Henry-Théodore Pigozzi gegründet. Das erste Werk entstand in Nanterre, wo anfangs FIAT-Pkw in Lizenz gebaut wurden. Das erste Modell entsprach dem Fiat 508 Balilla, das zweite ähnelte dem FIAT Tipo 518 Ardita und der recht erfolgreiche Simca Cinq war ein Lizenzbau des FIAT Topolino.
Inzwischen ist es fast in Vergessenheit geraten, dass Simca auch exzellente Rennwagen auf die Pisten brachte. Bei diesem Modell von 1948 sind Motor und Mechanik noch im Originalzustand, nach einer Restauration im Jahr 1985 gilt er aber als „50 % Replica“.
Erst der Simca Huit wich stärker von seinem italienischen Vorbild (FIAT 1100) ab. Améde Gordini rüstete einige Simca Cinq und Huit zu Rennwagen um und 1939 gewann ein Huit ein Rennen in Le Mans.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde mit der Aronde (oben) das erste von Simca entwickelte Auto vorgestellt, es sollte dem erfolgreichen Peugeot 203 Paroli bieten. 1954 übernahm Simca das Fordwerk in Poissy und die Pläne des US-Konzerns für ein Modell, das Simca als Vedette vorstellte. Poissy wurde bald das Hauptwerk von Simca, das Werk Nanterre wurde 1961 an Citroen verkauft.
1957 wurde die Ariane vorgestellt und 1959 übernahm Simca den Automobilproduzenten Talbot. Gleichzeitig gingen 15 % des Aktienkapitals von Simca an Chrysler. Langfristig zahlte sich diese Entscheidung für Simca nicht aus. Chrysler erklärte sich bereit, die Aronde auch auf den australischen Markt zu bringen, die Fertigung sollte jedoch in Adelaide erfolgen.
1962 erschien der Simca 1000 und 1963 erhöhte Chrysler den Anteil am Simca-Stammkapital auf 63 %. 1963 erweiterte Simca die Modellpalette um den Simca 900 und die beiden eleganten Limousinen 1300 und 1500. Im folgenden Jahr verstarb Firmenchef Pigozzi. 1967 erhöhte sich Chrysler’s Anteil an Simca auf 77 %.
1968 kam mit dem Simca 1100 ein moderner Fließhecktyp, der dem beliebten Renault 16 ähnelte und wesentlich robuster war als die allgemein als nicht sehr zuverlässig angesehenen Modelle 1000, 1300 und 1500.
1970 übernahm Simca die Firma Matra, während Chrysler seinerseits bald Simca völlig kontrollierte
Um 1970 erhöhte der US-Autokonzern seinen Anteil an Simca auf 99 %. Simca wurde in Chrysler France umbenannt – unter Marketinggesichtspunkten war das sehr ungeschickt – und die Simca-Modelle allmählich durch Chrysler-Modelle ersetzt. Das letzte Modell unter dem Namen Simca kam 1977 heraus, der 1610. Chrysler’s Versuche über Simca in den europäischen Automarkt vorzudringen, scheiterten schon 1978, der US-Konzern verkaufte Simca an Peugeot und die neuen Besitzer boten die im Werk des einstmals ungeliebten Konkurrenten gefertigten Autos als Talbot an.