Sonderserien und Ausstattungen vom Matra Rancho
Das Modell Rancho „Grand Raid“ (große Reise) wurde nur von 1980 bis 1981 produziert, und ist sehr selten und begehrt. Der Grand Raid verfügte über einen zweiten Ersatzreifen auf dem Dach, zwei Suchscheinwerfern auf der Haube und einer Seilwinde mit Fernbedienung an der vorderen Stoßstange. Darüber hinaus hatte er noch einen Stahlträger – Unterfahrschutz für grobes Gelände und ein 30%iges Sperrdifferential. Diesen Geländewagen konnte man nur in einer matten, olivgrünen Lackierung und mit Stahlfelgen ET 40 gepaart mit hinteren Spurverbreiterungen erwerben. Alle anderen Rancho-Modelle hatten Felgen mit ET 22. Besonderheit: Außer in Deutschland und Österreich hatte der Grand Raid grobstollige Baboulin – Crossreifen aufgezogen. Als einziges Modell der Matra-Familie hatte der GR einen niederverdichteten Motor (BTC) um in Ländern mit schlechterer Benzinqualität auszukommen und ergänzende Dichtprofile an den unteren Türkanten, die das Eindringen von Wasser im feuchten Geländebetrieb verhindern sollten.
Ausstattung sonst identisch mit der Basisversion
zusätzliche Ausstattung:
- niedrigeres Verdichtungsverhältnis Motor (78 PS)
- Dichtprofile von Türen und Heckklappe verstärkt
- Suchscheinwerfer
- Seilwinde
- 30%iges Sperrdifferenzial
- Stahlfelgen ET40 statt ET2
- Spurverbreiterung an den hinteren Rädern
- alle Fenster getönt
- Sitzbezüge in Hellbraun
- Anhängerkupplung
- Befestigungshaken im Kofferraum
- Gepäckraumabdeckung
- 2 Reserveräder ( davon 1x auf dem Dach)
- Optional:
- Dachgepäckträger
Stockbett
Découvrable
Das Modell Rancho „DC“ (Découvrable) oder auch Cabrio genannt wurde nur 1981 produziert. Der DC hatte ein abnehmbares Verdeck am hinteren Aufbau, wogegen der Fahrer und Beifahrer komplett überdacht blieb. Des Weiteren verfügte der DC über eine wunderschöne, wetterfeste, hellbraune Kunstlederinnenausstattung mit weißen Kedern. Man konnte dieses schöne Cabrio nur in den beiden Außenlackierungen rotbraun und grün erwerben. Aufgrund des fehlenden GfK – Aufbaus hinten war beim DC keine Dachantenne installiert, sondern ein Antennendraht in der oberen Scheibe integriert.
Die Ausstattung war sonst identisch mit der Basisversion.
Ausstattung:
- Farben:
- Grün-Sologne
- Braun-Terre-Battue
- hellbraune Kunstleder-Sitzbezüge
- abnehmbares hinteres Verdeck aus Polyester
- abnehmbare oder aufrollbare Seitenteile und Heckteil aus Polyester
- zweiteilig umklappbare Rücksitzbank
- Anhängerkupplung
- und optional:
- zusätzliche Sitzbank
Loisir Jeanneau Wind Nautica
Diese Sonderserie des Rancho wurde im Mai 1980 auf Basis der normalen Version vorgestellt und hatte je Verkaufsland verschiedene Namen.
In Deutschland gab es den Rancho „Nautica“ in weißer Außenlackierung mit blauer Innenausstattung aus Kunstleder und weißen Nähten. Die Felgen waren in Wagenfarbe lackiert. Auch der Schalthebel war in Weiß gehalten mit blauem Knauf, der Fahrersitz war komplett zum nach vorne Klappen, wie auf der Beifahrerseite, deshalb auch kein Innentürgriff, nur eine Schlaufe zum Zuziehen. Der Nautica hatte eine spezielle Dachantenne nicht nur für Radioempfang sondern auch für Telefon, was seinerzeit sehr exklusiv war.
Diese Sonderserie wurde in Zusammenarbeit mit dem berühmten Französisch Bootshersteller „Jeanneau Wind“ konzipiert.
Innenausstattung:
- Sitze aus blauem Kunstleder mit weißen Nähten
- Gepäckraumabdeckung aus blauem Kunstleder mit weißen Nähten
- Türverkleidung aus blauem Kunstleder mit weißen Nähten
- blau und grau-Innenausstattung
- weiße Gangschaltung mit blauem Schaltknauf
Außenverkleidung:
- Farben:
- weiß Névé
- Stahlräder serienmäßig, aber weiß lackiert
- Blauer Zierstreifen vom vorderen Kotflügels an die Spitze der hinteren Seitenteils.
- Doppelter blauer Zierstreifen auf dem oberen Teil der Heckklappe
- Dachreling (für Surfbrett)
- Aufkleber „Talbot Matra“ (auf der Motorhaube) und „Rancho“ (auf der Heckklappe) blau (statt schwarz auf der Serienversion)
Satz von drei Aufkleber (Themen: Windsurfen, Tennis, Skifahren), die vom Fahrzeug-Eigentümer selbständig angebracht werden konnten
Midnight
Das Sondermodell Rancho „Midnight“, ein auf 100 Exemplare limitierter Rancho von Oktober 1981 mit tief – schwarzer Lackierung, roten Zierstreifen und Schriftzügen. Der vordere Rammbügel, die Scheinwerferumrandungen, Türgriffe, Regenleisten und die Dachgalerie waren anstatt wie üblich in mattschwarz, diesmal in Chrom ausgeführt. Die Innenausstattung begeisterte den Käufer durch graues Velours mit roten Nähten. Auch die Armaturenbrettpolsterung war in grau gehalten und zusätzlich hatte der Wagen eine Mittelkonsole mit 3 – teiligem HIFI System. Leider wurde dieses Modell nur in Frankreich für „spezielle Freunde von Matra“ angeboten.
Außenverkleidung:
- Farben:
- schwarz
- rechts und links rote Zierstreifen von den vorderen Kotflügeln bis an die Spitze des hinteren Daches
- rotes „X“-Logo auf den vorderen Kotflügeln
- Aufkleber „Talbot Matra“ (auf der Motorhaube) und „Rancho“ (auf der Heckklappe) in rot
- Roter Schriftzug “ Midnight) unter der Heckscheibe
- Roter Zierstreifen auf dem der Hecktür unter dem Nummernschild
- Suchscheinwerfer
- Aluräder serienmäßig
- mehrere Chromteile anstatt original schwarz:
– Sicherheitsbügel
– Zusatzscheinwerfer
– Stangen Dachgalerie
– Türgriffe
– Türverkleidungen
– Heckscheibenblenden
Innenausstattung:
- Stereo-Audio-System mit 4 Lautsprechern, Verstärker und Equalizer auf Mittelkonsole
- Sitze aus grauem Velours mit rotem Nähten
- graue Instrumententafel
- Mittelkonsole grau mit Kunstleder überzogen
- Türverkleidungen ohne Taschen aus Kunstleder grau
- flexible Gepäckraumabdeckung aus grauem Kunstleder mit rotem Nähten
DAVOS
Das Sondermodell Rancho „Davos“ wurde von Talbot Deutschland im Jahr 1980 erstellt. Ausgestattet war er mit serienmäßigem Blaupunkt Autoradio, Ski – Trägern, Schneeketten und besonderen seitlichen Zierstreifen. Als kleines Highlight war seitlich am Wagen eine Aluminium – Plakette mit dem Namen des Erstbesitzers und der fortlaufenden Nummer angebracht. Die Ausstattung war sonst identisch mit der Basisversion.
Ausstattung:
- Farben:
- weiß
- Doppelter Zierstreifen schwarz/rot vom vorderen Kotflügel bis an die Spitze der hinteren Seitenteils.
- Doppelter schwarz/rot auf Motorhaube
- Skiträger
- Aufkleber „davos“ auf den Seitenteilen hinter den Türen
- Blaupunkt Autoradio
- Schneeketten
Courrèges
Das Sondermodell Rancho „Courrèges“ vom Oktober 1978 ist das 2. Modell nach dem Bagheera „Courrèges“, das in Zusammenarbeit mit Modedesigner André Courrèges entstanden ist.
Diese Version des Rancho´s ist komplett in Weiß gehalten. Die Stoßstangen und der Seitenschutz sowie die Dachstreifen sind in braun lackiert und haben eine Holzmaserung. Die Sitze und Innenverkleidungen sind aus weißen Velours. Im Fahrgastraum befindet sich eine Ausrüstung mit Thermosflasche, Angelrute und Kescher, um zu ermöglichen, am Hunger und am Durst im Falle Hungers nicht zu sterben. Die Ausstattung war sonst identisch mit der Basisversion und war nur im Heimatland erhältlich.
Ausstattung:
- Farben:
- weiß
- Dachstreifen, Stoßfänger und Seitenschutz in braun mit Holzmasserung
- Dachgalerie in Grün
- Schweinwerfer, Zusatzscheinwerfer und Suchscheinwerfer in Weiß
- mehrere Chromteile:
- Frontbügel
Stangen DachgalerieAußenspiegel
Innenausstattung:
- Sitze aus weißen Velours
- Keine Kopfstützen
- weiße Instrumententafel
- Flaschenhalter mit Thermoskanne in der Tür
- Angelgeräte:
- Angelrute
AS
Das Modell Rancho „AS“ (Affaires & Societé [Business und Unternehmen]) für französische Geschäftsleute. Bei diesem Modell fehlte die hintere Sitzbank und konnte deswegen mit LKW – Zulassung betrieben werden. Dies führte dazu, dass der „AS“ in Frankreich mehrwertsteuerfrei blieb. Dieses Modell gab es nur in der Basisversion und wurde von 1979 bis 1983 produziert.
Ausstattung identisch mit der Standard-Version, mit Ergänzung der Reihe:
- Anhängerkupplung
- Befestigungshaken im Kofferraum
- 2 Dachträger
- und optional:
- Suchscheinwerfer
LeichtmetallräderOption „Pack Raid“ (ab 1982):
- Unterschutz
SeilwindeSperrdifferenzial
Rancho Behindertenfahrzeug
Ab März 1980 baute die in Holland ansitzige Firma Smulders den Rancho zum rollstuhlgerechten Behindertenfahrzeug um. Nach Plänen der Holländer übernahm in Deutschland die Firma Helmut Jelschen aus Bad Zwischenahn den Umbau. Der gesamte Boden aus dem Heck des Rancho´s wurde heraus getrennt und dann vertieft und verstärkt wieder eingebaut. Die untere Heckklappe wurde so umgebaut, dass sie seitlich mit Scharnieren befestigt wurde und als Tür funktionierte. Man baute dann einen Hinterachsniveaulift ein, so dass man den Wagen hinten elektrohydraulisch absenken konnte, um direkt mit einem Rollstuhl reinfahren zu können. Entfernen musste man allerdings die serienmäßige Anhängerkupplung. Das Reserverad platzierte man in das Wageninnere und auch den Original-Tank musste entfernt werden. Unter dem Beifahrersitz baute man dann ein kleineren Tank mit nur 26 Litern Fassungsvermögen ein. Der Allgemeinzustand dieser umgebaute Rancho´s ist vermutlich wesentlich besser, als bei den normalen Rancho´s, die bei jedem Wetter gefahren wurden. Allein die Tatsache dass die Fahrzeuge mit dem Umbau einen Neuwagenpreis von fast 50.000 DM gehabt haben, kam ihnen eine peniblere Pflege- und Wartungsmentalität zu Gunsten.